Mykotherapie
Jeder kennt Pilze – ob nun als bunte Pracht im Herbst beim alljährlichen Sammeln, als Speisepilze im Supermarkt, als gefürchtete Giftpilze, heilige Pilze in alten Kulturen oder als lästigen Fußpilz – eine Lebensform mit vielen Gesichtern. Im folgenden soll es um die Heilpilze und Mykotherapie gehen.
Heute gilt es inzwischen als gesichertes Wissen, dass das Leben auf unserem Planeten ohne Pilze nicht wirklich vorstellbar wäre. Denn viele Pflanzen leben in einer Art Symbiose mit diesen netzartigen Lebewesen, deren Früchte wir im Herbst zu Gesicht bekommen – das Myzel, der eigentliche Körper, ist versteckt im Boden. Pilz und Pflanze tauschen wichtige Stoffe aus, um sich gegenseitig zu unterstützen. Die meisten Pilze frukturieren übrigens deswegen im Herbst, weil der Baum zu dieser Zeit seine Energiereserven aus den Blättern abzieht und in die Wurzeln sendet. Das wiederum kommt dem Pilz zu Gute, denn die gelieferten Stoffe werden direkt zur Fortpflanzung genutzt.
Baumpilze wachsen bevorzugt auf Totholz, können aber auch die Ursache für das Absterben des Baumes sein. Im Recyclingkreislauf des Waldes(Holz, Laub) spielen Pilze auch eine wichtige Rolle zur Produktion von Waldboden(Humus). Ein Wald ist sozusagen ohne die Arbeit der Pilze nicht vorstellbar.
Wirkung der Mykotherapie
Heilpilze (Maitake, Shitake, Lackporling, Mandelpilz u.a.) werden heutzutage in Form von Pulver- oder Extraktkapseln bei den verschiedensten Beschwerden verabreicht (Mykotherapie). Viele dieser Pilze und ihre Anwendung stammen aus dem asiatischen Raum und werden dort seit Langem traditionell therapeutisch eingesetzt. Aber auch in unseren Breiten wachsen Heilpilze (Tintenschöpfling, Champignon, Judasohr etc.). Die verschiedenen Wirkansätze von Heilpilzen werden in Prof. Ivo Bianchi`s Buch „Moderne Mykotherapie“ dargestellt. Diese reichen von Anregung/Modulierung des Immunsystem (auch Histamin-Blockierung) über blutdrucksenkende Wirkungen (ACE-Hemmung bei Reishi) bis hin zu leberprotektiven Aspekten (siehe Literaturhinweis unten).
Anwendungsgebiete
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Schlafstörungen
- Abwehrschwäche
- Verdauungsbeschwerden
- Rheumatischer Formenkreis
- Leberleiden
- Allergien
- Durchblutungsbeschwerden
- Höhenkrankheit
- Diabetes mellitus
- Kopfschmerzen
- Autoimmunerkrankungen
Die von mir als Heilpraktiker eingesetzten Pilzprodukte werden unter strengsten Kriterien produziert. Sie stellen in Deutschland kein Arzneimittel dar, sondern gelten als Nahrungsergänzungsmittel(siehe Infos unter Hawlik Heilpilze ).
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen im Rahmen der Behandlung mit Heilpilzen kommen durch die entgiftenden Wirkung selten vor (Kopfschmerzen, Schwindel). Da ich die Mykotherapie meist mit Pflanzenheilkunde kombiniere, halten sich diese Nebenwirkungen auch im Rahmen.
Literatur
Ivo Bianchi: Moderne Mykotherapie – Der Gebrauch der Pilze in der Medizin