Schröpfen und Massage

Die Methode des Schröpfens ist eine alte ausleitende Reiztherapie. Sie wird schon seit ca.3300 Jahren in den verschiedensten Ecken der Welt praktiziert. Bei indigenen Völkern werden beim Schröpfen Tierhörner und Kalebassen verwendet. Die meisten Heilpraktiker arbeiten mit Schröpfgläsern aus Glas, Silikon oder Plastik

Schröpfen bei muskulären Verspannungen

Werden Schröpfgläser auf die Rückenmuskeln gesetzt, so erzeugt man einen Unterdruck. Dieser Reiz, regelmäßig wiederholt, kann zu einem verbesserten Lymph- und Blutfluss im Unterhautgewebe führen. Die Reaktion der Hämatombildung (blaue Flecken) durch das Schröpfen schwindet, meiner Beobachtung nach, mit jeder weiteren Behandlung. Oft bleibt sie in der Folge ganz aus (meist parallel zur Verbesserung der Problematik).

Als Heilpraktiker setze ich diese Methode vor allem bei muskulären Verspannungen (Rücken/Schulter/Nacken) ein, aber auch bei chronischen Kopfschmerzen/Migräne. Hierbei sucht man den Rücken nach Myogelosen (schmerzhaften Verhärtungen im Bindegewebe) ab. Dort setzt man nach Absprache mit den Patienten die Schröpfgläser an und belässt sie dort für 10-15 Minuten.

Das blutige Schröpfen nutzt man tendenziell bei Füllezuständen (Bluthochdruck, Übergewicht, heiße Gelosen) ein. Hier bevorzuge ich jedoch die Blutegeltherapie. Die Sekrete, die beim Saugvorgang von den Blutegeln abgegeben werden, haben sich bei Arthrose, Rheuma oder auch hartnäckigen muskulären Verspannungen bewährt. Außerdem findet durch die 8 bis 12stündige Nachblutung eine Art Aderlass statt (Ausleitung).

Das trockene Schröpfen wird bei Bedarf ein bis zwei mal wöchentlich eingesetzt und kann gut mit Massage, Baunscheidttherapie und Pflanzenheilkunde kombiniert werden. Ebenso angenehm wird von vielen Patienten eine Schröpf-Massage empfunden, bei der die Gläser langsam über eingeölte Körperareale, meist im Rückenbereich, gezogen werden.

Massage als Ergänzung

Die klassische Massage als erwärmende und schmerzlindernde Anwendung stellt eine gute Vorarbeit zum Schröpfen dar. Man kann beide Methoden sehr gut kombinieren. Beim Massieren erkennt man die verspannten Areale, wärmt die Muskulatur auf(verbesserte Durchblutung) und setzt im zweiten Teil der Behandlung die Schröpfgläser auf. Eine Kombination aus beiden Methoden ist die Schröpfmassage. Hierbei werden die Schröpfgläser langsam über die Rückenmuskulatur gezogen, was meistens als angenehm empfunden wird.

Literatur: Johann Abele – Schröpfkopfbehandlung, Haug Verlag